Formen und Bauteile aus Silikon sind ein absolutes Zukunftsthema und werden für viele verschiedene Anwendungen verwendet. Die Vorteile des Materials liegen auf der Hand: Silikon ist flexibel, temperaturbeständig und chemisch inert (lat. für unbeteiligt, untätig, wenig reaktionsfreudig). Außerdem lässt es sich leicht von den meisten Materialen trennen und lösen. Deshalb eignet sich Silikon für eine brandbreite an Anwendungsfällen, besonders jene bei denen der Kontakt mit Lebensmitteln gegeben ist.
Anwendungsfälle für Silikonformen sind:
- Vergussformen für Beton
- Lebensmittelformen für z.B. Schokolade, Eis, Vegan Food und Süßigkeiten
- Seifenformen
- Vergussformen für Kleinserienproduktionen aus technischen Harzen
- Medizinische Formen für Orthopädie- und Dentaltechnik
- Resin Art
- und viele weitere (…)
Die folgenden Abschnitte zeigen einige Eigenschaften, die bei der Auswahl des passenden Silikons relevant sind. Wir konzentrieren uns hierbei hauptsächlich auf additionsvernetzende RTV2 Silikone (Raum-Temperatur-Vernetzend), die in der händischen Verarbeitung am häufigsten Anwendung finden.
Temperaturbeständigkeit
Viele Standardsilikone halten dauerhaften Temperaturen über 100°C problemlos stand. Soll die Silikonform später für Anwendungen mit höheren Temperaturen, wie beim Zinnguss, geeignet sein, braucht es ein Silikon mit hoher Temperaturbeständigkeit.
Flexibilität
Ein geeigneter Messwert um die Flexibilität des Silikons einzuordnen ist die Shore Härte. Mit den verschiedenen Shore Härteskalen werden allgemein die Oberflächenhärten von Kunststoffen angegeben. Silikone sind meist sehr weich und daher oft im Shore A Bereich eingeordnet. Sie decken fast den kompletten Messbereich (Shore A 0-100) ab, wobei die Mehrheit zwischen Shore A 20 und Shore A 40 liegt.
Härtebeispiele Shore A:
Gummibärchen: Shore A 0-20
Radiergummi: Shore A 70-85
Autoreifen: Shore A 95-100
Lebensmittelzulassung
Nicht alle Silikone sind für den Kontakt mit Haut bzw. Lebensmittel zugelassen. Hier ist darauf zu achten, dass das Material als unbedenklich für den Kontakt mit Lebensmitteln eingestuft wurde. Diese Einstufung kann durch das BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung) oder der FDA (Food and Drug Administration) geschehen.
Die Lebensmittelzulassung ist üblich in den ersten Zeilen des Datenblattes und der Produktbeschreibung ersichtlich.
Verarbeitungszeit
Die Verarbeitungszeit ist ein wichtiger Planungsfaktor. Ein zu schnell aushärtendes Silikon kann leicht anfangen zu härten, bevor es überhaupt in die Form gegossen werden konnte. Ein zu langsam aushärtendes Silikon kann die Produktionszeiten unnötig in die Länge ziehen.
Der Fachbegriff, der hierfür in den Datenblättern der meisten Materialien zu finden ist, ist die Topfzeit. Diese sollte allerdings nicht mit der Aushärte- oder Entformungszeit verwechselt werden, die manchmal auch dem Zehnfachen der Verarbeitungszeit/Topfzeit entsprechen kann.
Viskosität
Die Viskosität gibt die Fließfähigkeit des angemischten Silikonmaterials an. Sie wird standardmäßig in der Einheit mPas (Milipascalsekunde) angegeben.
Ein niedriger Viskositätswert bedeutet, dass das Silikon eher wässrig ist. Ein hoher wiederum beschreibt Fließeigenschaften, die mit Honig vergleichbar sind.
Niedrigviskose (dünnflüssige) RTV2 Silikone (ca. 1.500mPas) bieten meist geringere Endhärten, während hochviskose Silikone >15.000mPas höhere Endhärten aufweisen.
Farbe
Manchmal ist die Farbe des Silikons hilfreich bei der Verarbeitung. Vergießt man filigrane Modelle, kann eine transluzente Silikonform von Vorteil sein. Sie ermöglicht beim Verguss des eigentlichen Modells zu erkennen, ob alle Räume des Modells ausgefüllt sind.
Sind bunte Farben gefragt, gibt es viele Silikone in knalligen Farben Zu kaufen. Alternativ lassen sich die meisten Silikone mit speziellen Silikonfarbpasten beliebig einfärben.
Wenn Sie zum Thema Silikone Fragen haben, oder Hilfe bei der Verwirklichung Ihrer Projekte benötigen stehen wir Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
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